Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF)

Der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. (VdF) ist der zentrale Verband aller Fruchtsaft/ -nektar- und Gemüsesaft/-nektarhersteller in Deutschland. Er vertritt die gemeinsamen Interessen dieser Branche national und international und unterrichtet seine Mitglieder in allen, die Industrie betreffenden aktuellen Fragen.
Der VdF wurde am 17. Januar 1951 gegründet. Im Verband sind 203 Fruchtsafthersteller als Direktmitglieder organisiert (Stand: 01.01.2001). Darüber hinaus werden circa 228 kleinere Betriebe über Landesverbände betreut.

Die Fruchtsaftindustrie hat in den vergangenen Jahren eine rasante Entwicklung durchgemacht: 1950 lag der Pro-Kopf-Verbrauch noch bei 1,9 Liter, inzwischen trinken die Deutschen pro Kopf und Jahr 40,6 Liter Fruchtsäfte und Fruchtnektare. Der Gesamtumsatz der Branche stieg zwischen 1950 und 2000 von 0,05 Mrd. DM (alte Bundesländer) auf 5,9 Mrd. DM (Deutschland gesamt).

Obwohl inzwischen mehr als 75 % des Branchenumsatzes auf die 13 größten Mitgliedsunternehmen mit einem Jahresumsatz von jeweils über 100 Mio. DM entfallen, bleibt die Struktur der Branche geprägt durch mittelständische Betriebe, die regional das heimische Obst verarbeiten und ihre Produkte vielfach auch nur regional anbieten (vgl. Die Branchenstruktur der deutschen Fruchtsaft-Industrie).

Viele dieser kleineren Unternehmen befassen sich darüber hinaus mit der "Lohnmosterei", bei der die von Landwirten, Klein- und Hobbygärtnern angelieferten Früchte gegen geringes Entgelt zu hochwertigen Fruchtsäften verarbeitet werden.

Betrachtet man die Regionale Verteilung der Fruchtsafthersteller, fällt die besondere Bedeutung von Nordrhein-Westfalen und dem Verbandsgebiet Nord (Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg, Bremen) auf.

Einen wichtigen Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg der Branche leisten heute die Fruchtsafthersteller in den neuen Bundesländern. Ihr DM-Umsatz ist seit 1991 von damals 53,4 Mio. DM auf inzwischen 270 Mio. DM im Jahr 2000 (252 Mio. DM im Jahr 1999) gestiegen. Rechnet man die mit Unternehmen in den alten Bundesländern verbundenen Betriebe hinzu, lag der Umsatz 2000 sogar bei ca. 416,2 Mio. DM (1999: ca. 388 Mio. DM).

Der VdF im europäischen Kontext
Im Oktober 1998 hat der VdF in Brüssel ein Büro offiziell eröffnet. Parlament und Kommission werden von dort aus in Fachfragen unterstützt und es wird Lobby-Arbeit für die deutsche Fruchtsaft-Industrie betrieben.

Darüber hinaus engagiert sich der VdF in der europäischen Fruchtsaftvereinigung AIJN (Association of the Industry of Juices and Nectars from Fruits and Vegetables of the European Union), der die nationalen Fruchtsaftverbände angehören. Viele deutsche Experten haben eine Funktion als Chairman oder Mitglied eines Arbeitskreises oder Komitees inne. Ziel der Mitarbeit des VdF bei der AIJN ist die Sicherung des hohen Qualitätsstandards bei Fruchtsäften und Fruchtnektaren. Die AIJN repräsentiert ca. 600 Unternehmen der nationalen Verbände der EU-Mitgliedstaaten.

Fruchtsaftmarkt im Wandel

VdF veröffentlicht Branchendaten
Unter dem Strich lag der Pro-Kopf-Konsum nach ersten Schätzungen des Fruchtsaftverbandes im Jahr 2021 bei 28,5 Litern.

VdF veröffentlicht Branchendaten

(mer) Zwei Jahre Pandemie haben auch im deutschen Fruchtsaftmarkt Spuren hinterlassen. Neben Absatzrückgängen in Gastronomie und Außer-Haus-Verpflegung, die sich insbesondere bei den Fruchtsaft-Klassikern zeigen, kann der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) aktuell aber auch positive Entwicklungen vermelden. 

So haben die Verbraucherinnen und Verbraucher in Zeiten des Lockdowns verstärkt zu Fruchtsaft-Spezialitäten gegriffen. Besonders gefragt waren dabei im vergangenen Jahr Produkte, die einen gesundheitlichen Mehrwert bieten. Die Stärkung des Immunsystems war für viele Konsumenten ein Ziel, das sie mit Fruchtsäften leicht erreichen konnten, „Low Hanging Fruits“, im wahrsten Sinne des Wortes.      

Unter dem Strich lag der Pro-Kopf-Konsum nach ersten Schätzungen des Fruchtsaftverbandes im Jahr 2021 bei 28,5 Litern. Ein Rückgang um 1,5 Liter, der durch die erwartete Erholung des Gastronomie- und des Außer-Haus-Marktes wieder ausgeglichen werden könnte. Ob es dazu kommt, hängt in erheblichem Maße von der Entwicklung der Preise entlang der gesamten Wertschöpfungskette ab, von denen derzeit kaum eine Branche verschont bleibt. Dazu Klaus-Jürgen Philipp, Präsident des VdF: „Was uns derzeit stark beunruhigt, sind zusätzlich zu den Energiekosten die steigenden Fracht- und Rohwarenpreise. Zudem nehmen die Engpässe bei Verpackungen aufgrund der gestörten Lieferketten zu.“ 

Die angespannte Situation im Bereich der Rohware und Frachten bietet aktuell wenig Planungssicherheit für das Jahr 2022. So sind die Preise für Containerfrachten aus Asien, wichtigster Lieferant für Mango, Maracuja und Ananas, um 800 Prozent gestiegen, Container aus Südamerika um 400 Prozent. Auch die Rohware selbst wurde aufgrund schwacher Ernten und steigender Energiekosten bei der Verarbeitung erheblich teurer. Sorgen bereiten der Branche derzeit auch Lieferengpässe bei Verpackungen, die zum Teil gar nicht mehr verfügbar sind. 

Die zum Teil exponentiellen Preissteigerungen entlang der Wertschöpfungskette müssen von der Fruchtsaftbranche getragen werden, können aber nicht immer im erforderlichen Maße an den Lebensmittelhandel weitergeben werden. Für VdF-Präsident Philipp sind in dieser herausfordernden Marktsituation alle Akteure gleichermaßen gefordert: „Gegenseitiges Verständnis und Akzeptanz für den stark gestiegenen Aufwand auf Seiten unserer Mitgliedsunternehmen ist ein entscheidender Faktor für die nachhaltige Sicherung des außerordentlich vielfältigen deutschen Fruchtsaftmarktes mit hunderten Unternehmen, von der regional agierenden Kelterei bis zum international aufgestellten Markenartikler.“

Fruchtsafthersteller punkten mit Innovationen und Vielfalt

Wie vielfältig der deutsche Fruchtsaftmarkt ist, zeigte sich im vergangenen Jahr auch verstärkt im Angebot hochwertiger Fruchtsaft-Spezialitäten, zu denen Verbraucherinnen und Verbraucher häufig gegriffen haben. Neue Innovationen von Shots bis hin zu Mischungen mit Zusatznutzen verhalfen dem Segment zu einer Steigerung des Marktanteils von 33,7 Prozent im Jahr 2020 auf 35,9 Prozent 2021. Auch Smoothies entwickeln sich innerhalb ihres Marktanteils mit einem Plus von 16,2 Prozent stark. Bio-Säfte runden die breite Angebotspalette ab. Hier konnte insbesondere Orangesaft in der Menge um 6,2 Prozent auf 24,3 Prozent zulegen. 

Vielfalt drückt sich auch im Angebot von Streuobst-Säften aus der Region aus. Seit Jahrzehnten sind diese Säfte ein fester Bestandteil im Produktsortiment zahlreicher Keltereien in Deutschland. Für sie ist der Bezug von Streuobst aus der Region die wichtigste Quelle für ihre Rohware. Knapp 356 Millionen Liter wurden 2021 von den Fruchtsaftherstellern eingekeltert. Damit lag die Menge im langjährigen Durchschnitt. 320 Millionen Liter davon sind konventionelle Ware und 35 Millionen Liter Bioware. Abgefüllt werden Streuobstwiesen-Säfte unter anderem in das verbandeigene VdF Glas-Mehrweg-System, das seit 50 Jahren am Markt etabliert ist und sich derzeit wieder einer zunehmenden Beliebtheit erfreut.      
 
Kontakt
Klaus Heitlinger 
Geschäftsführer 
Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. 
Mainzer Straße 253 
D-53179 Bonn 
Telefon: +49 228 9 54 60-0 
Mobil: +49 171 7701246 
www.fruchtsaft.de
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Nicole Ickstadt 
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Telefon: +49 2241 2 34 07-0 
info@fruchtsaft.de


Zum Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V.

Der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. in Bonn wurde 1951 gegründet. Rund 330 Fruchtsaft-, Fruchtnektar-, Gemüsesaft- und Gemüsenektarhersteller Deutschlands sind Mitglied. Der Verband vertritt die gemeinsamen Interessen der Branche im In- und Ausland.     

 

 

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