Graeger Sekt

Im Jahre 1877 gründete Carl Graeger die gleichnamige Sektkellerei in Hoch-heim am Main, das schon damals wegen seiner hervorragenden Weine berühmt war.
Das kleine Unternehmen hatte seinen ersten Firmensitz im Hause des Altbürgermeisters am Rathausplatz, nahm jedoch schon bald einen rasanten Aufstieg. 1898, am Höhepunkt seiner Geschichte, gehört fast der ganze Komplex zwischen der Post und dem westlichen Ausgangstor von Hochheim, genannt "Meenzer Port", der Graeger Sektkellerei.

Unter dem Gelände befinden sich noch heute ausgedehnte Kellereien mit mehr als 3.500 qm Fläche. Zum Unternehmen gehörten außerdem eine eigene Strom-erzeugung sowie eine Kistenfabrik und ein Fuhrpark. Wein wurde aber nicht nur verarbeitet, sondern auf den ebenfalls eigenen Weingütern "Schloß Sansonnet" bei Metz in Frankreich mit Kelterei und ausgedehnten Weinbergen und in Hochheim auf einigen der hervor- ragendsten Lagen auch selbst erzeugt.

Aus dieser Zeit stammt das Graeger´sche Wappen, das heute immer noch auf jeder Halsschleife zu finden ist.
1895 wurde es als Waren- zeichen der Graeger Sektkellerei am Kaiserlichen Patentamt in Berlin eingetragen.

Basis des schnellen Wachstums waren Geschäfte, die sich glänzend entwickelten. Die Hauptabsatzgebiete außer Deutschland waren England und Amerika. Mit dem steigenden Export wurde 1888 eine Filiale in London eröffnet. In dieser Zeit wurde der "Sparkling Hock", der "schäumende Hochheimer", zum Inbegriff für Weine und Sekt aus Hochheim im englisch-sprachigen Ausland. Diese Bezeich-nung wurde später auf alle schäum-enden Rheinweine übertragen.

Carl Graeger war über seine unternehmerische Tätigkeit hinaus bahnbrechend in der Sektbranche. Er erfand einen speziellen Filter, ein praktisches Hebezeug zum Transport von Champagnerflaschen, eine Flaschenspülmaschine und ein patentiertes Verfahren zum Haltbar- machen von Traubenmost. Nach seinem Tode 1902 übernahm sein Sohn Alexander Graeger die Geschäfte.

Nach dem 1. Und 2. Weltkrieg konnte die Graeger Sektkellerei nicht mehr an die vergangenen Erfolge anknüpfen, auch wenn man in einem Firmenprospekt von 1937 noch selbstbewußt verkündet, auf "propagandistische Werbung" verzichten zu können. Am Sektboom der 60er Jahre hatte das Unternehmen schon keinen Anteil mehr. Mit dem Tode von Emma Graeger 1970, die nach ihrem Bruder Alexander die Geschäfte fortgeführt hatte, endete die Familienära von Graeger.

Aus der folgenden Periode wechselnder Besitzer (1970 - 1996) sind vor allem Wolfgang Braun und Otto Geck hervorzuheben, die das Unternehmen zwischen 1980 und 1985 aus seinem Tiefstand herausführten. Seit 1985 gibt
es verläßliche Anzeichen, daß der neue Markenaufbau Erfolg hatte. 1993 wurde die eigene Sektproduktion aufgegeben. Die Graeger-Marken werden seither in einer namhaften Traditionskellerei versektet, ohne daß damit das von jeher hohe Qualitätsniveau aufgegeben worden wäre.

Otto Geck trat 1996 in den Ruhestand. Im Anschluß daran hat der Kaufmann Volker Valerius die Carl Graeger GmbH erworben und deren Standort von Hochheim nach Bingen am Rhein verlegt, das ebenfalls eine lange Tradition als Zentrum des Weinhandels hat.

Die heutige Filosofie des Hauses ist präzise formuliert: Kein Kräftemessen mit den Großen des Sektgeschäftes, sondern Konzentration auf die eigenen Stärken, um der Marke einen festen Platz auf dem Markt zu sichern. Die Umsetzung beginnt bei der Qualität. Um das erwartete hohe Niveau des Endproduktes zu erreichen erfolgt die Auswahl der Cuvée – Grundweine ausschließlich durch den Inhaber.

Genauso viel Sorgfalt und Aufmerk-samkeit wie auf die Produkte verwen-det man im Hause Graeger auch auf die Beziehungen zu den Partnern im Markt. Ziel ist es, gute und gewinn-bringende Kundenbeziehungen auf Dauer aufzubauen und zu sichern. Die Absatzmittler werden als Kooperations-partner angesehen. Klare Aussagen zur Unternehmenspolitik sind die Basis, auf der eine offene, ehrliche und konstruktive Zusammenarbeit gepflegt wird.

Graeger sieht sich als den kompetenten und professionellen Geschäftspartner für den Fachhandel.
Eine weitere Stärke des Unternehmens ist der Veranstaltungsservice, der – ganz auf das erweiterte Rhein-Main-Gebiet konzentriert – Veranstaltern mit einem umfangreichen Equipment zur Verfügung steht.

Und tatsächlich: wohin man schaut, bei Straßen-, Vereins- und Kulturfesten in der Region – GRAEGER SEKT ist fast immer mit seinen Ständen vertreten.
Dieser Umsatz beschert dem Haus eine zweite Saison neben dem Weihnachtsgeschäft. Ein gutes Geschäft, das in jedem Falle beibe-halten und ausgebaut werden soll.

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